Adalbert Stifter

Im Jahr 1952 entstand im Gersthofer Norden die Adalbert-Stifter-Siedlung. Benannt wurde der kleine „Ort“ nach dem gleichnamigen böhmischen Heimatdichter.

Die vom zweiten Weltkrieg aus Schlesien, dem Sudetenland, Ostpreußen und Ungarn vertriebenen Menschen fanden hier Ihre neue Heimat. Auch die Straßenschilder verraten selbst Ortsunkundigen, woher die Bewohner der bald 67 Jahre alten Siedlung kommen. Böhmerwaldstraße, Egerländerstraße, Karlsbader-Straße

Bevor jedoch 1952 die ersten Häuser standen, mußten noch einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Vor allem, dass eine Siedlung entstehen sollte, die weit weg vom Ortskern und in keiner Weise erschlossen war brachte sehr viele Probleme mit sich. Um das Projekt nicht zu gefährden, griffen die Siedler zur Selbsthilfe und sorgten für eine eigene Wasserversorgung. Es entstand ein 45 Meter tiefer Brunnen, der die Stifter Siedlung bis 1983 mit Trinkwasser versorgte. Auch die Straßen mußten in Eigenregie angelegt werden. Die Baulast ging erst im Jahr 1965 an die damalige Marktgemeinde Gersthofen über.

Die Anfangsjahre der Siedlung waren geprägt von harter Arbeit. Zahllose Stunden verbrachten die Männer und Frauen auf den Baustellen. Während der Bauphase wußten die Siedler nicht, welches Haus später einmal ihr Heim werden würde. Nachdem die ersten 35 Häuser standen, wurden sie unter den Siedlern verlost.

>>Beim Bundeswettbewerb „Die beste Kleinsiedlung“ erhielt die Adalbert-Stifter-Siedlung 1956 in der Gruppe der Neusiedelungen sowohl im Regierungsbezirk von Schwaben wie auch in Bayern den ersten Preis, auf Bundesebene einen Sonderpreis.<< Heute zählt die Adalbert Stifter Siedlung ca. 1200 Einwohner und feierte 2002 das 50-jährige Gründungsfest. Das Jubiläums-Siedler-Gartenfest fand vom 12. bis 14. Juli 2002 traditionell auf dem Kinderspielplatz, doch dieses Mal in einem Festzelt, statt.

Aus der Presse

Gersthofer Geschichten: Adalbert-Stifter-Siedlung – eine gewachsene Gemeinschaft
03.06.2019 STAZ

Dieser Stadtteil besitzt seine eigene Kultur
16. Juli 2013 Augsburger Allgemeine